AUSZEICHNUNG Oberpfalz 2021

Ort Des Lernens

Revitalisierung der ehemaligen historischen Fronfeste zum Hochschulstandort Tirschenreuth (OTH)

Jurybeurteilung
Der Festungsbau, dessen Ursprünge im 16. Jahrhundert liegen, sollte zu einer Außenstelle der Regensburger Hochschule umgebaut und energetisch saniert werden. Die Räume des zweigeschossigen Hauptgebäudes, die ursprünglich zu Verwaltungs- und Haftzwecken dienten, entwickelten die Architekten zu Hörsälen, Seminar-, Dozenten- und Aufenthaltsräumen. Zum Sanierungsprogramm gehörte auch die Freilegung der historischen Gewölbekeller des Baus, die unter Bewahrung der Originalsubstanz durch wenige einfühlsame und wirkungsvolle Veränderungen zu einem malerischen Raumerlebnis geworden sind. Die präzise Materialverwendung von Kalkputz und Schlämme, Eichenholz und Granit lässt die architektonischen Eingriffe der Sanierung als zeitgenössische Schicht erkennbar werden, die sich dennoch nahezu nahtlos in den Bestand einfügt. Dieselbe Strategie hat auch im Zusammenspiel des Hauptgebäudes mit den Außenanlagen gegriffen, die den Zugang zum neuen Hochschulgebäude mit Treppen, Rampen und Terrassen fast dramatisch inszenieren: Für die Aufmauerung bestehender Mauerteile wurde hier ein besonderes Ziegelformat entwickelt, das sich der Farbigkeit des im Bestand verwendeten Granits anpasst. Die neuen Setzungen integrieren die sichtbar belassenen Reste des alten Mauerwerks: Die „promenade architecturale“ wird hier zum historischen und räumlichen Erlebnis.

Standort:
Tirschenreuth

Fertigstellung:
2020

Architekt:
Brückner & Brückner Architekten GmbH, Tirschenreuth | Würzburg, Tirschenreuth

Bauherr:
Stadt Tirschenreuth, vertreten d. d. 1. Bürgermeister Franz Stahl, Tirschenreuth

Freiraumplanung:
Stadt-Land-Fanck, Tirschenreuth

Weitere Projektbeteiligte:
Tragwerk: Lehner + Baumgärtner Ingenieurgesellschaft, Tirschenreuth; HLS: Grünwald & Ach, Weiden i.d.OPf; Elektro: EAS SYSTEMS, Neustadt a.d.Waldnaab; Brandschutz: DAI Dorn Architekten Ingenieure Gebäude & Brandschutzplanung, München

 

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AUSZEICHNUNG Oberpfalz 2021

Neubau Stadthalle Cham

Multifunktionssaal mit Restaurant und Tagungsbereich

Jurybeurteilung
Mit der neuen Stadthalle entstand an der Peripherie der Altstadt von Cham ein Ensemble mit klarer Formensprache, das aus dem Kontext der höhengestaffelten Topographie heraus ein harmonisches Ganzes aus Gebäude, Platz und Park schafft.Auf Erdgeschossniveau tritt das Gebaute kraftvoll in den Raum und beeindruckt durch seinen geschickten und wirkungsvollen Umgang mit Innen- und Außenraumbezügen, die fließend und ineinanderübergehend gestaltet sind. Die große Baumasse wird geschickt ‚verkleinert‘ indem das massige Garagenvolumen im Hang versteckt wird und zudem die Anlage eines Stadtgartens darüber ermöglicht hat. Ein Kleid aus filigranen Aluminiumstäben umhüllt die oberen Geschosse des Hauses und bewirkt durch die Stabfassade und das sich im Tageslauf verändernde Licht eine wohltuende Lebendigkeit mit sich, die den Maßstab bricht. Die Farbigkeit der Hülle aus eloxierten Aluminiumlamellen harmonisiert zudem mit der im Inneren, die auf die Verwendung von Weißtannentafeln als haptisch wahrnehmbarem Material setzt.

Standort:
Cham

Fertigstellung:
2018

Architekt:
Lamott.Lamott Architekten PartGmbB, Stuttgart

Bauherr:
Stadt Cham, Cham

Freiraumplanung:
realgrün Landschaftsarchitekten, München

 

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AUSZEICHNUNG Oberpfalz 2021

Wohnanlage Deininger Weg

Neubau geförderter Wohnungsbau am Deininger Weg in Neumarkt i. d. OPf.

Jurybeurteilung
Geschickt reagiert der sägezahnförmige Baukörper auf die starke Lärmbelastung, die den Ort, ein heterogenes Gewerbe- und Wohngebiet von Westen her beeinträchtigt. Einerseits als einprägsame Großform wahrnehmbar, andererseits aber bezugnehmend auf die angrenzende kleinteilige Wohnbebauung, wirkt der abgetreppte Grundriss der Wohnzeile im gemeinschaftlich genutzten Vorfeld im Norden adressbildend. Nach Süden erzeugt er geschützte individuelle Freiräume. Die Wohnungen sind trotz des knappen Flächenangebots gut zoniert, die größeren sogar durchgesteckt. Interne Erschließungsflächen wurden zugunsten großzügigerer Wohnräume minimiert. Alles in allem geben die Architekten sehr angemessene, ortsspezifische und identitätsstiftende Antworten auf drängende Fragen einer immer aktuellen Bauaufgabe, deren architektonische und soziale Qualität durch anhaltend weiter steigende Grundstückspreise und Baukosten eingeschränkt wird und immer schwerer zu erreichen ist.

Standort:
Neumarkt i. d. OPf.

Fertigstellung:
2019

Architekt:
Diezinger Architekten GmbH, Eichstätt

Bauherr:
Stadt Neumarkt i.d.OPf., Neumarkt i.d.OPf.

Freiraumplanung:
PETTER INGENIEURE GmbH, Neumarkt i. d. OPf.

Weitere Projektbeteiligte:
Bauleitung: Knaller und Wendik GmbH, Heideck; TGA: Sanplan Planungsgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung GmbH & Co. KG, Nürnberg; Heizung: Stadtwerke Neumarkt i. d. OPf.; ELT: Ingenieurbüro Wißmeier GmbH, Heroldsberg; Statik: Ingenieurbüro Braun-Hass + Partner, Neumarkt i. d. OPf.; Freiraumplanung /-Ausführung: Petter Ingenieure GmbH, Neumarkt i. d. OPf. + Stadt Neumarkt i. d. OPf.

 

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ANERKENNUNG

Alte Mälze, Lauterhofen

Sanierung eines Baudenkmals zum Kulturtreff

Landratsamt in Neustadt/Waldnaab

Erweiterung eines denkmalgeschützten Gebäudes

Rathaus Zeitlarn

Neubau eines Rathauses mit neuer Ortsmitte

Reaktivierung Vorstadtquertier Berching

Denkmalgerechte Sanierung Hotel Post, Neubau Kulturhalle und Neugestaltung Sulzufer

Spitalkirche St. Katharina Regensburg

Instandsetzung und Neugestaltung des Innenraums


LOBENDE ERWÄHNUNG

Stadteingang

Neubau Feuerwehr Tirschenreuth

Sushi-Bar ASKA

Umgestaltung der ehemaligen Bar des Sternelokals Storstad